Wenn wir von anderen Parteien fordern„Stoppt eure ideologischen Debatten“, müssen wir auch unsere eigenen beenden. +++ Lassen wir den Bundestag entscheiden – das ist Demokratie!

EIN KOMMENTAR VOM KREISVORSITZENDEN

Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat von unseren Bundestagsabgeordneten genau das gefordert, wofür sie nach der Verfassung gewählt werden. Sie sollen eine Entscheidung treffen auf Grundlage ihres Gewissens. Es ist daran nichts Falsches erkennbar. Die Mehrheit soll entscheiden – das ist Demokratie! Wenn wir von anderen Parteien fordern „Stoppt eure ideologischen Debatten“, müssen wir auch unsere eigenen beenden.
Ja – dieses Thema ist für den überwältigen Anteil der Gesellschaft ein Randthema und die meisten kommen in ihrer Lebenszeit damit kaum oder gar nicht in Berührung.
Nein – das heißt nicht, dass es für den betroffenen Kreis von Menschen dadurch weniger wichtig ist. Auch wenn man die Augen vor etwas verschließt, ist es trotzdem vorhanden.
Ja – wir sollten uns um die "großen" Probleme unserer Zeit kümmern, die die Mehrheit unserer Gesellschaft betreffen. In den Bereichen Sicherheits-, Familien-, Renten-Politik usw. gibt es genügend zu tun.
Vorschlag: Wenn es so unwichtig ist, weil es so wenig Menschen betrifft und „die meisten“ nichts davon hören wollen, verschwindet dieses Thema übrigens genau dann von der Bildfläche, wenn man die Menschen einfach heiraten lässt, wen sie möchten.
Nein – wenn ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau heiratet, wird niemand verletzt. Es betrifft eigentlich auch nur die beiden, weil diese Hochzeiten meistens nicht öffentlich sind und es meiner Kenntnis nach auch keinen Besuchszwang geben wird. Und nein dadurch werden nicht weniger Kinder geboren. Ob nun Homosexuelle heiraten können oder nicht, entscheidet nicht über die Geburtenzahlen. Wie viele Kinder geboren werden, liegt eindeutig in den Händen von heterosexuellen Familien und Paaren.
Ja - jede Art des Zusammenlebens ist ein gesellschaftliches Konstrukt in unserem spezifischen Kulturkreis, dass nur durch zwei miteinander harmonisierende individuelle Menschen funktioniert oder eben nicht. Dass heutzutage ein Großteil der Ehen geschieden wird, muss an dieser Stelle wohl nicht weiter vertieft werden bzw., dass 99,7 Prozent der Ehen faktisch von Mann und Frau geschlossen werden, ergo nur 0,3 Prozent eingetragene Lebenspartnerschaften sind. Also worüber reden wir eigentlich vom Verhältnis? Wenn Homosexuelle Lust haben, sich zu verheiraten oder dann wieder zu scheiden – dann bitteschön. Ach übrigens, was gibt es Konservativeres als die Ehe, bei der zwei Menschen Verantwortung füreinander übernehmen?! Werden dadurch eher nicht solche Werte von Familie, Zusammenhalt und gegenseitiger Verantwortung gestärkt für die wir stehen? Übrigens: In den Ländern, wo die Ehe für alle eingeführt worden ist, sind Eheschließungen nachweislich nicht zurückgegangen, eher im Gegenteil.
Hier noch meine kurze Sichtweise aus dem Blickfeld eines JU'lers / CDU'lers, der vorwiegend in Leipzig unterwegs ist:
Unsere Jugendkultur in dieser vernetzten und sich freiheitlich entwickelnden Welt von Youtube, Google, Facebook usw., entwickelt sich in dem Glauben, dass Menschen frei denken und alles möglich ist. Ich persönlich bin oft von dem Thema genervt, weil ich keine Lust habe mir ständig sagen zu lassen, ich wäre schwulenfeindlich, nur weil ich in der Jungen Union oder CDU bin, oder weil ich auch mal versuche den Ehebegriff zu verteidigen, weil ich mich auch in diese Seite hineindenken kann. Die teils aggressive Art bzw. Darstellung, man würde in Deutschland verfolgt oder schwer in seinen Rechten diskriminiert, ist absolut unsinnig. Zudem, wer seine Sexualität dauerhaft als Identifikationskennzeichen benutzt, um sich absichtlich von anderen abzugrenzen und sich selbst dafür zu feiern – frei nach dem Motto „Schwul ist das neue Hetero“n geht genauso zu weit und nimmt keinerlei Rücksicht auf die Menschen, die nichts von diesem Thema hören wollen. Denjenigen geht es auch nicht um die Sache oder neue Rechte, sondern um ihre persönliche Abgrenzung zum Mainstream.
Nochmal: Wenn wir von anderen Parteien fordern „Stoppt eure ideologischen Debatten“, müssen wir auch unsere eigenen beenden. In der Demokratie entscheidet die Mehrheit – dieses Ergebnis ist dann zu akzeptieren. Wenn das hier vorbei ist (egal wie es ausgeht) - dann können wir uns ja wieder um die „großen Probleme“ in unserem Land kümmern. Ehrlich gesagt freue ich mich darüber, dass unsere Demokratie und Debattenkultur lebendig ist und funktioniert.
Ich wünsche allen Bundestagsabgeordneten eine erfolgreiche Abstimmung ohne jegliche Fraktionsdisziplin!
Vielen Dank!
Rainer Burgold
Kreisvorsitzender Junge Union Leipzig

« JU Aktiv G20-Protest - Wenig Inhalt, viel Gewalt Die Linke ist einfach unwählbar! »